Zwei Spieltage, ein Punkt…

Zwei Spieltage, ein Punkt…

Nach dem bestenfalls als unglücklich zu bezeichnenden Start in die Saison wollte die Zweite gegen den gefühlt übermächtigen Kempener LC punkten, bevor es zum Sonntagsspiel in Breyell ernsthaft Punkt zu erhoffen gab. Um der Spannung die Spitze zu nehmen – mit dem ersten Sieg 2022/23 sollte es wieder einmal nichts werden.

Bei den Jungs aus Kempen wurde eigentlich gegen eine Landesligamannschaft gespielt, so zählten die ersten drei Spieler jeweils > 1800 Punkte, wobei das untere Paarkreuz jedoch nominell deutlich abfiel. So sollte es auch entsprechend zu folgerichtigen Resultaten kommen – oben erzielte nur Daniel gegen den Primus Classen einen Zähler, nachdem er gegen Herko nach 2:0 Führung noch verloren hatte. Sebastian indes gab ebenfalls einen 2:0-Vorsprung gegen besagten Classen noch her und unterlag Herko glatt in drei Sätzen. Sepp’s Niederlage gegen Classen darf allerdings als Hochzeitsgeschenk betrachtet werden – das Spiel wurde nämlich nach vorne im Terminkalender geschoben, damit Herr Classen am eigentlichen Termin mit der ganzen Mannschaft im Schlepptau heiraten konnte.

Das bisherige Problempaarkreuz Mitte steuerte diesmal bei der Premiere von David ordentliche zwei Punkte bei, Rene und Dave konnten jeweils gegen Weinschenk obsiegen, Erstgenannter dabei knapp in fünf Durchgängen. Unten kamen dann auch durch Simon und Michael Jöbkes-Prinzen drei Zähler, lediglich MagicMike zog den Kürzeren gegen Wunschik. Die Rechenasse unter den Lesern werden jetzt meinen, dass ein 7:7 in den Einzeln gegen die Übermacht aus Kempen doch ein aussichtsreiches Ergebnis sei. Ja und nein – denn in den Doppeln konnte nur das neue-alte Doppel aus gemeinsamen Windberger Tagen Leupold/Lorenz zu Beginn gegen Classen/Weinschenk siegen, während die anderen Paarungen verloren gingen.

Besonders bitter mutete an diesem Abend das furiose Finale an, indem Daniel und David gegen die eingespielte Paarung Herko/Heuwold nach hochwertiger Partie 2:1 in Führung lagen und im Vierten zunächst ein 10:7 nicht ins Ziel brachten. Dies sollte sich im „Decider“ wiederholen, dort reichte weder ein 10:8 noch das 11:10. Nachdem also sechs Matchbälle ungenutzt blieben, setzte der Gegner der Partie die Spitze auf und spielte das weiße Celluloid zweimal im gleichen Ballwechsel tief hinten rechts an die Kante. Der zweite Nasse sorgte dann für Matchball Kempen, welcher leider genutzt wurde. Das hatte unsere Mannschaft nach einem aufopferungsvollen Kampf in dieser Art und Weise nicht verdient…

Am Sonntagmorgen wurde dann ein neuer Versuch in Breyell gestartet. Dort durfte auf mehr Zählbares gehofft werden, obwohl Sebastian nicht mitspielte. Da jedoch auch des Gegners Zwei fehlte, konnte man von ähnlichen Vorzeichen ausgehen. Bei uns war wieder der Senkrechtstarter der Mannschft in Person von Tim dabei, der bisher ein Garant für Punkte im unteren Paarkreuz war. Schließlich sollte diese Begegnung zum ersten und einzigen Punktgewinn seit dem ersten Spieltag führen. Die Mannschaften waren in jeder Hinsicht ebenbürtig:

Das bisher ungeschlagene Doppel eins Leupold/Lüngen spielte sich in wenigen Minuten zum ungefährdeten Sieg über Sieben/Jansen. Am anderen Tisch überzeugten Neussen/Jöbkes wider der meisten Erwartungen gegen das obere Paarkreuz der Gegner und triumphierten nach wackligem dritten Durchgang bemerkenswert mit 3:1 über Tretbar/Dahlmeyer. Dem konnten Möller/Elschner (ulkigerweise das mittlere Paarkreuz trotz der Ersatzstellung durch Michael) leider nichts Konstruktives hinzufügen und gingen 0:3 unter.

Oben konnten Daniel und Rene bemerkenswerte drei Punkte einfahren. Dabei debutierte Rene im oberen Paarkreuz und schlug nach hartem Kampf den aufgerutschten Dahlmeyer, während Daniel diesen ebenfalls zunächst besiegte, um das Duell der krummen Spieler gegen den 18-jährigen topgesetzten Tretbar schließlich auch für sich zu entscheiden. Besagter Spieler schlägt beinahe jeden Ball mit seiner Rückhand mittels einer langen Noppe und drückt somit die Bälle unheimlich fies in des Gegners Hälfte, was ihm bisher über 1,8k TTR-Punkte eingebracht hat. Das ließ unseren Captain jedoch zur Höchstform auflaufen, sodass die Noppe mit 3:1 zurückgedrängt werden konnte.

Die Mitte bleibt indes das Sorgenkind unseres Teams. So wurde dort nicht ein Punkt eingefahren, was nunmehr zum vierten Mal geschah. Allerdings sei den Breyellern zugestanden, dass die Mitte mit Sieben und Clemens grundsolide aufgestellt war. Dennoch wäre hier bei dreimal 1:3 ein Punkt drin gewesen. Unten konnte Tim jedoch zumindest vom Ergebnis her erneuten Erfolg verschaffen, indem er bereits nach Matchball im Dritten über die volle Distanz ging, selber Matchbälle abwehrte und schließlich gegen Mayer 13:11 gewann. Das zweite Einzel gegen Jansen war zunächst durch große Unsicherheit geprägt, die der Situation Tribut gezollt haben dürfte, dass es 7:7 stand, und alles von Tim abhing (erst das Einzel, anschließend Schlussdoppel mit Daniel). Die Verlängerung des ersten Satzes ging verloren, nachdem beide Spieler ab 9:9 jeweils zwei Aufschlagfehler produzierten. Es sollte jedoch geLüngen, dass das Spiel mit 3:1 gedreht und die Führung vor dem Schlussdoppel erreicht wurde.

Dieses stand jedoch unter keinem guten Stern, da der Spieler Tretbar in der Doppelkonstellation unangenehm für unsere Jungs zu spielen sein sollte. Zwar konnte der zweite Durchgang noch geklaut werden (ursächlich waren vor allem einige peitschenartige Rückhände Tims‘), die Sätze drei und vier machten es der Paarung jedoch schwer, sodass letztlich die erste Niederlage von Daniel und Tim auf dem Papier steht. Ein weiteres Schlussdoppel hatte uns damit Punkte gekostet.

Das Zwischenfazit der Hinrunde hält gute und weniger gute Aspekte bereit: Positiv ist festzuhalten, dass keine Mannschaft in der Liga exklusive Erkelenz unerreichbar für unsere Truppe ist. 5 von 6 Begegnungen gestalteten sich sehr knapp, vier Spiele wurden im Schlussdoppel entschieden. Diese vier Doppel gingen jedoch alle verloren, und zwar in vier verschiedenen Schlussdoppelpaarungen, sodass wir auch 1 – 4 Punkte mehr auf unserem Konto haben könnten. Positiv sticht auch Tim mit einer Bilanz von bisher 7:2 Punkten heraus. Insgesamt stehen aber leider nur zwei Punkte zu Buche, was den vorletzten Platz bedeutet. Trotzdem verzagen wir nicht, der Wille und die Moral sind ungebrochen.